Zum Saisonabschluss nochmals top Ergebnisse beim Heim-Turnier mit Rekordbeteiligung
Das war der krönende Saisonabschluss für die Neu-Ulmer FechterInnen vom TSV 1880 Neu-Ulm: das traditionelle Heimturnier, der 25. accellonet-Donau-Iller-Cup 2023, war bestens besucht mit Teilnehmern aus dem weiten In- und dem nahen Ausland.
Aus Italien und der Schweiz und gar aus England, aus München bis hoch nach Frankfurt, Tauberbischofsheim und rüber nach Stuttgart – aus allen Richtungen waren die FechterInnen Traditionsturnier nach Neu-Ulm gereist: 130 Teilnehmer in fast 200 Starts bedeuteten Rekordbeteiligung. „Fechten bekommt derzeit wieder einen richtigen Schub“, sagten der scheidende Turnier-Direktor Richard „Richy“ Oed und TSV-Fechtabteilungsleiter Thomas Kießling, „wir konnten uns – vor allem im Florett – vor Anmeldungen kaum retten.“ Das liegt einerseits am guten Termin, denn zum Ferienstart in vielen Bundesländern mit dem Turnier verbunden wird und zunehmend mit dem guten Namen der Neu-Ulmer FechterInnen, die in diesem Jahr gleich drei Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewinnen konnten – David Böhme mit Einzel-Gold und Team-Silber in der U13 und Anna Sophia Popov mit Team-Bronze in der U15 sowie vielen guten Platzierungen bei weiteren DM mit Positionen von 30 bis 50, das ist schon eine gute Hausnummer im Deutschen Florett.
Gleich zwölf Prüflinge für die Fechtlizenz
Anfänger für die Sportart gibt es ebenfalls erfreulich viele – während des ersten Tages wurde eine sognannte Turnierreifeprüfung abgehalten – zehn Neu-UlmerInnen und zwei Starter von außerhalb. Damit sind zwölf AbsolventInnen nun Inhaber einer Fechtlizenz (eines Fechtpasses) und können bei allen Turnieren starten.
Die Fechtpässe gab es für die erfolgreichen Prüflinge aus den Händen von Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger und dem Geschäftsführer des neuen Haupt-Sponsors des Vereins und Namenspate des Turniers, Felix Wiederspahn von der accellonet GmbH.
Neu-Ulms OB Katrin Albsteiger von der Fecht-Arbeit sehr angetan
„Wir sehen mit großer Freude die Entwicklung der TSV-Fechtabteilung, die immer erfolgreich war, aber mit den drei DM-Medaillen in diesem Jahr sicherlich einen Glanzpunkt gesetzt hat“, sagte die stolze Oberbürgermeisterin, die sich hernach in die Waffengattungen und die Geheimnisse des Fechtens einführen ließ.
„Für uns als neuer Hauptsponsor ist die Begeisterung für den Sport genauso faszinierend wie die professionelle Arbeit der Fecht-Abteilung mit ihrer hauptamtlichen Trainerin und ihren Mit-Trainern der gesamten Mannschaft und den Organisatoren im Hintergrund“, sagte Felix Wiederspahn beim 25. accellonet-Donau-Iller-Cup.
Der Cup ist eine Erfolgsgeschichte
Der Start des Donau-Iller-Cups gründet zunächst auf einen traurigen Anlass: Beim Pfingsthochwasser 1999 war das ganze Equipment der Fechtabteilung „abgesoffen“, ein Schaden von 18.000 D-Mark entstanden. Der damalige Abteilungsleiter Richard „Richy“ Oed kam mit seiner Mannschaft auf die Idee, in der Ausweichhalle im Wiley ein Benefizturnier zu veranstalten. „Die große Teilnehmerzahl aus nah und fern hat uns echt umgehauen, das war einfach fantastisch und damit der Beginn des Cups“, so der 70-jährige Turnier-Direktor der nun nach der Jubiläumsausgabe die Turnierdirektion in jüngere Hände legt. „Es war eine wahnsinnig schöne, aber auch eine wahnsinnig anstrengende Zeit rund um jeden der 25 Cup-Ausgaben“, so Richy Oed „in Corona hatten wir uns beratschlagt und tatsächlich den Slot für eine Ausrichtung gefunden. In einem Kalender-Jahr gab es den Cup sogar zweimal – damit waren wir mithin die einzigen Fechtturniere in 2021 in ganz Deutschland während Corna.“ Natürlich – so ergänzt Abteilungsleiter und damit Oeds Nach-Nachfolger Thomas Kießling – war unser Hygiene- und Schutzprogramm vom Umfang her fast eine Doktorarbeit, aber alles hat funktioniert und niemand hat sich nach unserem Kenntnisstand angesteckt.“ Der 70-jährige Oed will nun – auch auf Wunsch seiner Freu – etwas kürzer treten, wobei er am Freitagabend gerne weiterhin ins Aktiventraining (Breitensportgruppe mit Florett und Degen) kommen und es zumeist leiten wird. Ein langer Schlussapplaus am Ende „seines Cups“ quittierte die Leistung von Richy Oed und erhielt ebenfalls – wie die FechterInnen – einen Siegerpokal.
Herausragende Ergebnisse der Neu-Ulmer FechterInnen beim 25. accellonet-Donau-Iller-Cup 2023:
In der U15 Florett kam Hannah Trunzer auf einen sehr guten 3. Platz. David Böhme bei den männlichen U15 auf den 4. Rang.
Die U20 war dagegen fest in Neu-Ulmer Hand: bei den Damen setzte sich Maria Popov im Finale gegen Alina Ketzer durch, Platz ein und zwei für Neu-Ulm. Ähnlich bei den Männern: hier siegte Nils Bosserhoff gegen Joshua Kießling in einem der packendsten Gefechte an diesem Wochenende, ebenfalls Platz eins und zwei für die Neu-Ulmer.
In der U13 Florett musste der frischgebackene Deutscher Meister David Böhme eine Final-Niederlage gegen Max Hoppe von der TSG Kaiserslautern einstecken – für einen guten Gastgeber bei einem Freundschaftsturnier kein Problem.
Bei der weiblichen U17 kam Hannah Trunzer bis ins Finale und unterlag erst dann gegen Camilla Campanale aus Monza (Italien). Alina Ketzer kam hier auf Position vier.
Bei den Männern der U17 siegte Joshua Kießling in einem hart umkämpften Finale gegen Trainingsgruppenpartner Johann Fritz aus Schwäbisch Gmünd.
Eine Stippvisite gab David Böhme wie jedes Jahr im Degen – und kam bei der U13 sogar ins Finale auf den zweiten Platz.
thk – Thomas Kießling
Weitere Fotos vom 25. accellonet-Donau-Iller-Cup 2023: