Gleich zwei Neu-Ulmer Teams fahren zu den Deutschen

Wow –  die Fechtabteilung des TSV 1880 Neu-Ulm schickt erstmals in ihrer 115-jährigen Geschichte gleich zwei Mannschaften zu den Deutschen Florett-A-Jugendmeisterschaften. Sie sind kommendes Wochenende im badischen Weinheim.

Wenn man so will, beginnen jetzt die Fecht-Festtage, auf die die Athleten das ganze Fecht-Jahr hingearbeitet haben. an den kommenden drei Wochenenden steigen hintereinander die Deutschen Meisterschaften in der A-Jugend (Weinheim/Bergstraße), bei den Junioren in Schwerin und in der B-Jugend in Moers bei Krefeld – jeweils mit guter Beteiligung der Neu-Ulmer Fechter. Die DM der Aktiven war schon im März in Tauberbischofsheim, ebenfalls mit Neu-Ulmer Startern in einer Herren-Mannschaft.   

Den Auftakt machen nun am kommenden Wochenende die Deutschen Meisterschaften der Florett-A-Jugend und da gibt es in der 115-jährigen Geschichte der TSV-Fechtabteilung ein Novum: erstmals wird sowohl bei den Männern wie bei den Frauen ein Team aus Neu-Ulm mit von der Partie sein –  das gab es wahrlich noch nie. In den Einzelwettbewerben gehen je drei Neu-Ulmer Starter auf die Planche. „Wir können mächtig stolz sein, dass unter den jeweils acht Startern des Bayerischen Verbands bei den Frauen wie bei den Männern allein je drei aus Neu-Ulm sind. Das zeigt unsere kontinuierliche Arbeit im Regionalen Leistungszentrum Florett hier in Neu-Ulm“, sagt Chef-Trainer Ivan Taukachou.   

Für den TSV-Coach und seine Schützlinge geht es nun zunächst am Samstag in die Einzelwettbewerbe. Hier haben sich bei den Frauen Laura Blessing, Sophia Kießling und Marlene Best qualifiziert. Im 96er Feld bei einer meist knüppelharten Vorrunde mit fünf oder sechs Vorrundengefechten, die jeweils in drei Minuten auf fünf Treffer gehen, geht es darum, möglichst viele Siege zu erzielen, um in der Setzliste weit nach oben zu rücken und in der erste K.o.-Runde nicht gleich auf die besten Kontrahenten zu treffen.  

Bei den A-Jugend-Männern dürfen sich Maximilian Eichenberg, Arwin Kappel und Nils Bosserhoff mit den Besten der Republik messen. Auch in diesem Feld ist die Luft extrem dünne und das Riesenfeld muss erst einmal beackert werden. Tobias Kießling wird hier am Sonntag das Team ergänzen.  

Alle Teilnehmer in den Einzeln haben in den vergangenen Monaten gut trainiert und bei den bis zu fünf Ranglistenturnieren schon den einen oder anderen Gegner der DM kennenlernen dürfen. Die viermal Training in der Woche, obwohl Chef-Trainer Ivan Taukachou Anfang des Jahres wegen einer Operation drei Monate ausgefallen war, tragen jedenfalls ihre Früchte. Auch deshalb, weil die C-Trainer Richard Oed, Matthias Kaufmann, der zudem die Anfänger-Kurse für die Kinder wie auch für die Erwachsenen gibt, mehr eingesprungen sind. Doch auch Kaufmann war Anfang des Jahres wegen eines Blinddarm-Durchbruchs für knapp zwei Monate außer Gefecht gesetzt. So sprang Falko Freier-Zschöttche für die Einzel-Lektionen ein sowie Lukas Hörger aus Heidenheim. Darüber hinaus haben die DM Starter, die bereits fast alle ausgebildete Sportassistenten sind, ihre kleinen Fechter-Kameraden trainiert.    

Der Bayerische Fechterverband hat sich ebenfalls engagiert und mit dem Neu-Ulmern Danny Fuchs einen erfahrenen Mental-Trainer finanziert, der mit seinen Trainingsmethoden bei der TSV-Mannschaft richtig für Furore gesorgt hat.    

Schwierig macht das Unterfangen „Deutschen Meisterschaften“, dass es nun in den kommenden Wochen in den Schulen mit Klausuren oder gar Prüfungen rund geht. „Der Vorteil durch das Fechten besteht allerdings darin, dass sich die Athleten in der Schule meist besser konzentrieren können – eben auf die Florett Spitze hin ganz punktgenau“, erklärt Ivan Taukachou. Für die kommenden Aufgaben – so oder so – sind die Neu-Ulmer Florettis in jedem Fall gut gewappnet.   Thomas Kießling