Doppelabschied bei den Fechtern des TSV Neu-Ulm: Trainer Taukachou und der Zweite der A-Jugend BFV-Rangliste Nils Bosserhoff

„Niemals geht man so ganz…

… denn immer bleibt ein Teil von Dir, hier“ – mit diesen Worten verabschiedeten Tobias Allgeier (neuer VizeAbt.ltr. Fechten) und Thomas Klaus (ehem. Vize) zwei Hochkaräter der Florettfechter vom TSV 1880 Neu-Ulm: Chef-Trainer Ivan Taukachou und A-Jugendfechter Nils Bosserhoff.

„Euer beider Leistungen waren hervorragend und im besten Sinne für den Fechtsport und den TSV Neu-Ulm“, betonten die beiden Vize in Vertretung des beruflich verhinderten Abteilungsleiters und überreichten kleine Abschiedsgeschenke.

Ivan Taukachou geht nun zurück in die Heimat nach Belarus (Weißrussland). Vor sieben Jahren war der bald 68-Jährige zunächst auf Honorarbasis, später als Chef-Trainer festangestellt von Heidenheim nach Neu-Ulm gekommen. Dort war er Fechtzentrum angestellt, wo seine Frau derzeit noch bei der Umsorgung der jungen Athleten arbeitet. Auch sie geht nun in Rente.

Ivan hat die über 115-Jahre lang erfolgreiche Arbeit der Neu-Ulmer Fechtabteilung fortgesetzt und es erreicht, dass sich viele der jungen Neu-Ulm Athleten im Fechtsport entfalten konnten und später für Q-Turnier und Turniere um die Deutsche Meisterschaften weiterentwickelt haben. Wohingegen ein Spitzenplatz unter den besten 16 eines Q-Turniers ausblieb. „Es gibt Kinder und Jugendliche, die kennen in ihrer Karriere nur Ivan als ihren Chef-Trainer, so lange war er hier, deshalb ist die Verbundenheit groß“, sagte Tobias Allgeier.

Die weibliche A-Jugend übereichte ein extra erstelltes Foto-Buch mit schönen gemeinsamen Turnier-Erinnerungen. „Wir wünschen Ivan, seiner Frau und seinen zwei Töchtern und deren Familien alles erdenklich Gute“.

Nachfolger als Chef-Trainer bei der Fechtabteilung des TSV Neu-Ulm wird nun zum 1. September Ingo Weißenborn, als Aktiver Olympiasieger 1992 sowie ehem. Einzel- und Mannschaftsweltmeister (siehe Extra-Bericht).

Zum zweiten Verabschiedeten: Nils Bosserhoff, 16 Jahre, ist bereits seit einem Jahr im Fechtinternat am Bundesstützpunkt in Tauberbischofsheim. In den vergangenen Wochen hat der U17-Starter Corona-bedingt in Neu-Ulm mittrainiert. Da der Mannschaftsgedanke in Tauber (so die Kurzform unter Fechtern) ebenfalls große Bedeutung hat, musste sich Nils zum Vereinswechsel entschließen. Bislang war er unter Neu-Ulmer Fahne gestartet und damit auch in der Bayerischen Rangliste gelistet worden. Hier war er zeitweise die Nummer eins des Landes, vor Corona die Nummer zwei. Derzeit sind die Ranglisten wegen der Pandemie ganz ausgesetzt worden. Offiziell geht es auf hoher Fechtsportebene erst wieder am 1. November los – zum jetzigen Stand Mitte August 2020.

Nils war mehrmals Teilnehmer bei Deutschen-Meisterschaften der verschiedenen Jahrgangsstufen und Sieger sowie gut Platzierter bei annähernd 80 Jugend-Turnieren. Nils besticht durch seinen immensen Ehrgeiz, seine – durch seine Größe – unterstützte Schnelligkeit und Geschmeidigkeit. Konditionell hat er enorm aufgeholt. Fechterisch fehlt ihm vielleicht noch der letzte Punch, so die Experten. Der Realschüler muss in dieser Saison seinen Schulabschluss absolvieren – eine weitere schwere Aufgabe parallel zum Fechten. Tobias Allgeier: „Wir wünschen auch Nils und seiner Familie, die ihn immer vorbildlich unterstützt, alles erdenklich Gute.“