Laura Blessing erst gegen Olympia-Starterin raus und tolle 27.

Deutsche Florett-Meisterschaften der Seniors im Fechtmekka Tauberbischofsheim – und Laura Blessing vom TSV Neu-Ulm kam gleich unter die besten 32 und scheiterte erst an Olympia-Starterin Leonie Ebert.

Nach der pandemiebedingten Absage im letzten Jahr fanden nun endlich die aktuelle Ausgabe der Deutschen Meisterschaften der so genannten Seniors (bislang Aktiven) am Bundesstützpunkt in Tauberbischofsheim statt – und erstmals mit am Start: Laura Blessing und Felix Klaus, beide vom TSV 1880 Neu-Ulm standen damit inmitten der bundesdeutschen Fechtspitze, zu der sich jeweils nur 72 FechterInnen qualifizieren dürfen.

Nervenstark wie bei Ihrem U-17-Meistertitel bei den Bayerischen Meisterschaften im vergangenen Jahr ging Laura Blessing auch die Seniors-DM mit jeweils 72 qualifizierten TeilnehmerInnen an. Obwohl erst 18 Jahre alt stürmte mit ist sage und schreibe vier Vorrunden-Siegen durch ihren 7er-Gruppe und kam auf Setzplatz 18 für die K.o.-Runde.

Hier machte sie es gegen die Cottbusserin Liliane Hassinger ordentlich spannend, denn nach Ablauf der regulären Gefechtszeit stand es ausgeglichen 14:14. Im sogenannten Sudden Death gelang der Schülerin der entscheidende Treffer zum 15:14-Sieg und somit das Erreichen der 32er-Runde.

Hier wartete mit Leonie Ebert (Fencing Future Werbach, die ehemaligen Florett-Damen des TBB) Deutschlands Nummer eins und einzige deutsche Olympiastarterin der Damen in diesem Jahr bei Olympia in Tokio. Trotz sehenswertem Gefecht musste sich Blessing am Ende mit 4:15 geschlagen geben, wurde aber am Ende mit einem großartigen 27. Platz belohnt.

„Gegen eine Olympia-Teilnehmerin bei der DM antreten zu dürfen und mit einem derart guten Endergebnis abzuschneiden, dafür kann man schon mal den Fechtrucksack packen und nach Tauber fahren“, scherzte Ingo Weißenborn, nunmehr seit einem Jahr Trainer beim TSV Neu-Ulm und selbst sogar Olympiasieger mit der Florettmannschaft 1992 in Barcelona, „da können wir auf Laura ganz schön stolz sein.“

Und auch auf den zweiten Starter aus Neu-Ulmer Sicht, Felix Klaus.

Der 20-Jährige Informatik-Student kam mit zwei Siegen durch die Vorrunde und musste sich bereits in der 64er-K.o.-Runde mit Jan Fritsche vom MTV München auseinandersetzen, den er von den Münchner Landestrainings bestens kennt, aber der aktuell Dreizehnter der Deutschen Rangliste ist: dementsprechend unterlag Klaus nach tapferen Gegenwehr deutlich mit 5:15, schloss die DM aber mit einem für ihn guten 55. Platz ab.

Dass die StarterInnen vom TSV Neu-Ulm bei den Deutschen Meisterschaften der Seniors so gut abgeschnitten haben, muss man in den Annalen ganz schön zurückblättern. Das waren mit Markus Steck und Alexander Egner zwei Starter in den 1990ern, die aktuell für den TSV beim Deutschland-Pokal antreten – analog zum Fußball ein Pokalwettbewerb für Mannschaften mit Austragungsort bei einem der beiden Vereine. In der Hoffnung, dass dem anstehenden Heimkampf nicht wieder Corona einen Strich durch die Rechnung macht.

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